Richtig heizen und Kosten sparen
Heizkosten machen über 70 Prozent des durchschnittlichen Energieverbrauchs im Haushalt aus. Bewusst richtig heizen kann also einiges an Kosten sparen. Gleichzeitig werden auch die CO2-Emissionen gesenkt. Mit unseren 12 Tipps schaffst du es, deinen Energieverbrauch zu reduzieren.
- Richtig heizen mit Temperaturmanagement
- Heizung entlüften
- Heizung warten und effizient heizen
- Wärmeverluste an Fenstern und Türen minimieren
- Stoßlüften statt dauerkippen
- Heizkörper freilegen
- Richtig heizen: Von Oktober bis April
- Wand hinter Heizung dämmen
- Wärmer kleiden statt mehr heizen
- Mit Strom richtig heizen
- Auf lange Sicht richtig heizen – dank Modernisierungen
- Contracting – richtig heizen mit neuer Technik
Richtig heizen mit Temperaturmanagement
Wer richtig heizen will, sollte die Thermostate korrekt einstellen. Heizkosten werden nämlich dadurch gespart, dass man nicht mehr heizt als nötig und dadurch seinen Energieverbrauch reduziert. Dafür muss man wissen, was die Zahlen auf den Thermostaten bedeuten.
Was bedeuten die Zahlen und Striche auf dem Thermostat?
Die Zahlen auf dem Thermostat stehen für Temperaturangaben, bis zu denen das Ventil geöffnet bleibt. Die Heizung hält diese Temperatur konstant. Entgegen der häufigen Annahme heizt der Heizkörper also nicht schneller, wenn man eine höhere Stufe auswählt.
- Stufe 0: Heizung komplett aus
- Stufe *: Frostschutz, etwa 6 Grad
- Stufe 1: 12 Grad
- Stufe 2: 16 Grad
- Stufe 3: 20 Grad
- Stufe 4: 24 Grad
- Stufe 5: 28 Grad
Die Striche zwischen den Zahlen stehen für 1-Grad Schritte zwischen den Stufen.
Die richtige Einstellung für Zuhause
Richtig heizen bedeutet oft, nicht mehr zu heizen, als man muss. Je nach Raum ist die optimale Temperatur dabei eine andere:
- Im Wohnzimmer liegt die optimale Temperatur bei 20 Grad.
- Im geheizten Bad liegt sie bei 22 Grad.
- In der Küche geben Backofen und Kühlschrank genug Wärme ab, sodass oft nicht extra geheizt werden muss.
- Im Schlafzimmer reichen 17 bis 18 Grad für einen guten Schlaf.
- In ungenutzten Räumen sowie im Flur reichen 16 Grad.
Durchschnittlich können die Thermostate zwischen Stufen 2 und 3 eingestellt werden. Diese Werte sind Empfehlungen und können je nach persönlichem Wohlbefinden variieren. Dabei ist zu bedenken: Mit jedem Grad weniger spart man 6 % Energie.
Nachtabsenkung
Da nachts die meisten Räume nicht mehr genutzt werden, ist eine sogenannte Nachtabsenkung sinnvoll. Dabei wird die Temperatur an den Heizungen um ein paar Grad niedriger gestellt, als tagsüber. Die Räume kühlen dabei nicht ganz ab, sodass diese morgens nicht wieder komplett eingeheizt werden müssen. Auch wenn man tagsüber nicht zuhause ist, ist eine Absenkung der Temperatur sinnvoll. Bei Gebäuden mit hohem Verbrauch lassen sich dadurch ca. 15 % Heizenergie sparen.
Profitipp: Heizungen heizen meist noch eine Zeit nach, auch wenn sie runtergedreht worden sind. Um diese Wärme effizient zu nutzen, kann man die Heizung eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen runterdrehen.
Richtig heizen mit smarten Thermostaten
Mit smarten Thermostaten ist richtig heizen ganz einfach. Durch das vorherige Einstellen der Thermostate öffnen und schließen diese automatisch. Für jeden Raum kann so ganz individuell im Tagesverlauf die Heiztemperatur geregelt werden. So ist die Wohnung beispielsweise schon warm, wenn man nach der Arbeit nach Hause kommt, und die Anlage dreht kurz vor dem Zubettgehen automatisch die Temperatur herunter.

Heizung entlüften
Gluckert die Heizung während sie heizt, befindet sich Luft im Heizkörper. Die Folge ist, dass die Heizung nur teilweise oder gar nicht warm wird. Richtig heizen ist nicht möglich – die Heizung muss entlüftet werden. Das ist ganz einfach selbst zu erledigen:
- Alle Heizungen auf maximale Temperatur aufdrehen und 15 Minuten warten.
- Heizung zudrehen und saugfähiges Tuch vor Entlüftungsventil halten.
- Mit dem Entlüftungsschlüssel das Entlüftungsventil vorsichtig gegen den Uhrzeigersinn drehen und die Luft entweichen lassen.
- Sobald Wasser aus dem Ventil entweicht, zudrehen.
Profitipp: Beginne mit dem Heizkörper, der am nächsten am Heizkessel steht und arbeite dich bis zu den oberen Stockwerken durch. Durch das Entlüften der Heizung können bis zu 15 % Energie gespart werden.
Heizung warten und effizient heizen
Nur mit einer intakten Heizung lässt es sich richtig heizen, da sie nur auf diese Weise sparsam und effizient arbeiten kann. Eine Fachfirma sollte deswegen mindestens einmal im Jahr die Heizungsanlage warten. Dabei werden Verschleißteile ausgetauscht, Verschmutzungen entfernt sowie Einstellungen und Regelungen kontrolliert. Dadurch verlängert sich die Lebensdauer der Anlage und sie arbeitet effizienter. Die Wartungskosten bei Mietwohnungen gehören dabei zu den umlagefähigen Nebenkosten.
Interessant zu wissen: Bei einer Ölheizung bedeutet jeder Millimeter Ruß auf den Heizflächen des Ölkessels einen erhöhten Verbrauch um bis zu 5 %.
Wärmeverluste an Fenstern und Türen minimieren
Abdichtung überprüfen
Richtig heizen und ein intelligentes Temperaturmanagement hilft wenig, wenn die Wärme über Fenster und Türen entweicht. Mit der Zeit werden die Dichtungen in Fenster- und Türrahmen porös und damit undicht. Durch eine jährliche Kontrolle der Dichtungen können diese Stellen identifiziert, abgedichtet und so Wärmeverluste minimiert werden. Damit lassen sich bis zu 40 % Energiekosten sparen.
Rollläden und Jalousien herunterlassen
Zwar tragen moderne und abgedichtete Fenster zum richtigen Heizen bei, doch haben sie nicht die gleiche Isolationswirkung wie Wände. Abends die Rollläden und Jalousien ganz herunterzulassen kann den Wärmeverlust um bis zu 20 % reduzieren. Mit zugezogenen Vorhängen lässt sich zusätzlich bis zu 5 % Energie sparen.
Achtung: Der Rollladenkasten sollte gedämmt sein, da auch hier viel Wärme verloren geht. Mit weichen Dämmmatten lässt sich dieser nachträglich isolieren. Diese können auf der Innenseite des Kastens angeklebt werden.
Stoßlüften statt dauerkippen
Richtig heizen heißt auch richtig lüften. Stoßlüften, am besten durch öffnen gegenüberliegender Fenster (Durchzug), heißt hier das Stichwort. Durch Stoßlüften wird die feuchte Raumluft ausgetauscht und eine Schimmelbildung durch Feuchtigkeit vorgebeugt. Empfohlen sind 2- bis 3-mal Stoßlüften am Tag. Will heißen: Heizung auf Stern runter drehen, Fenster ganz auf und je nach Jahreszeit zwischen 5 und 30 Minuten offenlassen.
- Frühling und Sommer: ca. 20 – 30 Minuten
- Herbst und Winter: ca. 5 – 15 Minuten
So wird die Raumluft innerhalb kürzester Zeit ausgetauscht, ohne dass Wände und Einrichtungsgegenstände auskühlen und die Heizung lange heizen muss, um den Raum wieder auf Temperatur zu bekommen. Dauerhaft gekippte Fenster kühlen nur die unmittelbare Umgebung, auch Wände, ab. Es besteht die Gefahr der Schimmelbildung durch Kondensation der feuchten Raumluft an den Randbereichen der Fenster.
Heizkörper freilegen
Ein freistehender Heizkörper gibt gleichmäßig Heizwärme ab. Ist dieser durch Möbelstücke, Gardinen oder sonstige Gegenstände verdeckt, kann sich die Wärme nicht gleichmäßig verteilen und die Heizung muss stärker arbeiten als nötig. Wer richtig heizen will, sollte dementsprechend auf freie Heizkörper achten. Dasselbe gilt für die Heizungsthermostate.
Richtig heizen: Von Oktober bis April
Ein Streitpunkt in vielen Familien ist oft der Zeitpunkt, ab wann richtig Heizen sinnvoll ist. Abhängig von Region und Temperaturverlauf geht die Heizperiode von Oktober bis Mitte/Ende April. Wer später mit dem Heizen anfängt bzw. früher damit aufhört, spart auch Geld. Vermieterinnen und Vermieter müssen aber das Heizen vom 01. Oktober bis zum 30. April ermöglichen. Dabei gilt immer: Die Raumtemperatur sollte tagsüber zwischen 18 und 20 Grad liegen und nachts nicht unter 16 Grad fallen.
Wand hinter Heizung dämmen
Um richtig heizen zu können, sollte die Wärme möglichst in der Wohnung bleiben. Eine Isolationsschicht hinter der Heizung senkt den direkten Wärmeverlust über die Außenwand. Pro Heizkörper können so ca. 10 € jährlich gespart werden. Entsprechende Dämmmatten – mit und ohne Alubeschichtung zur Reflexion der Wärmestrahlung – sind im Baumarkt zu finden. Am besten lässt man sich dort beraten.
Wärmer kleiden statt mehr heizen
So banal es klingt – für effizientes Heizen hilft auch warme Kleidung. Mit Pulli und Wollsocken friert man nicht so leicht und die Heizung muss nicht voll aufgedreht werden (nur T-Shirt in der Wohnung = viel Heizen). Vor allem sollte man die Füße warmhalten, da man dadurch weniger leicht friert. Wer ein Halstuch oder Schal zusätzlich anzieht, sieht nicht nur stylisch aus, sondern sorgt auch dafür, dass man subjektiv weniger friert.
Mit Strom richtig heizen
Mit Strom zu heizen ist teuer. Heizlüfter sollten aus diesem Grund eher selten verwendet werden. Alte Nachstromheizungen sollten auch ausgetauscht werden. Mit Strom heizen kann sich lohnen, wenn man mit einer Photovoltaikanlage eigenen Strom erzeugt. Mit einem Stromspeicher kann man den überschüssigen Strom vom Tag sogar noch abends zum Heizen benutzen.
Auf lange Sicht richtig heizen – dank Modernisierungen
Modernisierungen gehören zu den kostspieligeren Optionen, um langfristig Heizkosten zu senken. Gleichzeitig nützt richtiges Heizen wenig, wenn die Wärme durch schlecht gedämmte Fenster, Türen und Wände entweicht. Mit einer Fassadendämmung kann man beispielsweise bis zu 19 % Heizenergie einsparen und mit einer Erneuerung alter Fenster und Türen bis zu 7 %. Dementsprechend rentieren sich Modernisierungen langfristig, da die jährlichen Heizkosten sinken.
Eine weitere Möglichkeit, um langfristig die Heizkosten zu sparen: die alte Öl- oder Gasheizung für eine moderne Heizung austauschen. Je nach Heizungsart können im besten Fall zwischen 30 und 50 % Heizkosten gespart werden. Allerdings kostet die Anschaffung einer neuen Heizung relativ viel – selbst mit staatlichen Förderungen. Eine attraktive Alternative zur Finanzierung ist das Heizungscontracting, das im nachfolgenden Kapitel beschrieben wird.

Contracting – richtig heizen mit neuer Technik
Heizungscontracting ist die Alternative zum Kauf einer neuen Heizung. Statt hoher Investitionskosten mietet man die neue Heiztechnik von einem Contractor – inkl. Einbau, 24/7-Notfallservice und 15 Jahre Garantie. Beispielsweise bekommt man bei mehrwärme ab 79 € monatlich eine moderne H₂-ready-Gasheizung. Das Ausfallrisiko trägt der Contractor. Er sorgt dafür, dass die Heizanlage auch regelmäßig gewartet wird. Sie selber profitieren also von einer niedrigschwelligen Anschaffung der Heizung sowie gesunkenen Heizkosten. Anbieter wie mehrwärme ermöglichen es Ihnen zudem, jederzeit den Energieversorger selbst auszusuchen und zu wechseln, sodass Sie sich nicht an die Tarife eines bestimmten Versorgers binden.
Sie sind an Heizungscontracting interessiert? Holen Sie sich über unseren Contracting-Rechner ein unverbindliches Angebot. Von Wärmepumpe über moderne Gasheizung bzw. Brennwerttechnik bis hin zur Pelletheizung können Sie GEG-konforme Heizungsarten auswählen, mit denen Sie in Zukunft heizen wollen. Danach geben Sie noch wenige Angaben zu Ihrer Immobilie an, füllen Ihre Kontaktdaten aus und ein unverbindliches erstes Angebot wird Ihnen sofort zugeschickt.